Jahresrückblick 2015 – Erfolge, Jubiläen und neue Aufgaben für die TT-Abteilung des TSV Rostock Süd

von uli

Sportlich neigt sich das Jahr 2015 dem Ende entgegen. Und wie überall ist nun die Zeit der Jahresrückblicke gekommen. So soll auch einer für unsere Tischtennisabteilung nicht fehlen.

Wir möchten uns bei allen Süd-Freunden, Förderern und Fans für die tolle und breit gefächerte Unterstützung im zurückliegenden Jahr bedanken ohne die wir Vieles hätten nicht realisieren lassen können. Ein großer Dank geht selbstredend auch unsere ehrenamtlichen Trainer Claudia Ahrens, Wilfried Ahrens und Steffen Brüsch, die viel private Zeit für die kleinen Südler aufgewendet haben. Vielen, vielen Dank.

Wie auch in den vergangenen Jahren brauchten sich die Rostocker Tischtennis-Asse selten zu verstecken, und das in allen Alters- und Leistungsklassen. Einiges stach jedoch hervor.

Daniel Bartels vom TSV Rostock Süd setzte das erste Highlight des noch jungen Jahres, indem er im Januar souverän den Landesmeistertitel holte. Zwei weitere Titel unter Rostocker Beteiligung in die Hansestadt (Doppel Herren: Daniel Bartels / Sven Stürmer (Rostock Süd), Mixed-Doppel: Sven Stürmer / Anna Matthäus (Demmin).

Daniel Bartels 2014-15Bei den anschließenden Norddeutschen Meisterschaften drang Bartels bis ins Viertelfinale vor und stand damit dicht vor einer Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften (Februar). Hätte er dort nicht gegen den späteren Finalisten Frederick Spreckelsen (2:4) und auch im späteren Platzierungsspiel gegen Deniz Aydin (2:4) knapp verloren, wäre er der erste Rostocker DM-Teilnehmer seit 1992 (Mathias Wähner, TSV Rostock Süd) gewesen.

Bei den 25. Landesmeisterschaften der Senioren in Schwerin (Februar) übertrafen die Rostocker Tischtennis-Oldies mit 17 Gold-, 11 Silber- und 20 Bronzemedaillen sogar den Medaillenrekord aus dem Vorjahr (38). Zu den erfolgreichsten Akteuren gehörte Birgit Finger vom TSV Rostock Süd, die in der AK 50 alle drei Titel einheimste, im Einzel, im Doppel (mit Heidrun Kissmann, Stralsund) und im Mixed (mit Jörg Möller, SV Nord-West Rostock) einheimste. Damit wiederholte Finger ihren Dreifachtriumph von 2014.

Auch bei den Norddeutschen Meisterschaften der Senioren in Bremen (März) spielten sich einige Oldies auf das Podest. Darunter waren u.a. Süds wie Rostocks älteste Starterinnen Lieselotte Raese (81) und Edith Bruhn (84) , die in der AK 80 Silber im Doppel gewannen.

Im März feierte der TSV Rostock Süd gleich zwei stolze Jubiläen. Gegründet am 1.3.1975 als damalige BSG Rostock Süd, konnte 2015 das 40-jährige Jubiläum gefeiert werden. Im Jahr seines 40-jährigen Bestehens zählt der Verein über 400 Sportler in sechs Sparten. Davon jagen fast die Hälfte dem kleinen weißen Ball hinterher (über 200). Mitgründer Peter Kuchling war nur wenige Tage später der zweite Jubilar.

Die Seele der Tischtennisabteilung feierte am 16.3. seinen 75 Geburtstag. Der Blick zurück macht Kuchling zufrieden und stolz, nicht nur auf die sportlichen Erfolge, sondern auch darauf, dass der Verein nach dem Rückzug der Trägerbetriebe zur Wendezeit bis heute „ohne finanzielle Engpässe“ auskam, so Kuchling. Das lag auch am großen Engagement der einzelnen Mitglieder, vor allem bei der ehrenamtlichen Betreuung der vielen Sportgruppen, aber auch bei der Sponsorensuche. „Ich möchte mich bei allen Trainern, Übungsleitern, Betreuern, Eltern und Sponsoren für die Unterstützung und Hilfe bedanken, ohne die ein geregelter Sport- und Spielbetrieb nicht möglich, ja, unser Verein nicht lebensfähig wäre“, dankte Kuchling den vielen Unterstützern in der Ostseezeitung vom 13.3. Das Jubiläum und die vom Krebs gezeichnete Gesundheit nahm Kuchling zum Anlass und übergab am 28.5. das Amt des Abteilungsleiters offiziell und von einer kleinen Feier an Ulrich Creuznacher.

Peter Kuchling [foto osmers]Dabei hat der Verein im Allgemeinen und die Tischtennisabteilung im Besonderen, die Kuchling seit 1975 leitet, ihm viel zu verdanken. Einem Macher, der immer erreichbar war, bei Problemen und Fragen immer beiseite stand und immer bereit war, an allen Fronten für seinen Verein und seine Leidenschaft Tischtennis zu kämpfen. 57 Jahre haupt- und ehrenamtliches Wirken im Verein und Tischtennisverband M-V hat Kuchling nun bereits „abgerissen“.

Daniel Bartels war es auch, der mit seiner Siegen im oberen Paarkreuz (17:16) und im Doppel an der Seite von Sven Stürmer (12:6 und damit sechstbestes Doppel der Liga) maßgeblich daran beteiligt war, dass der TSV Rostock Süd, die einzige überregional spielende Mannschaft aus der Hansestadt, nach dem direkten Wiederaufstieg in die Oberliga Nord-Ost (2013/14) den Klassenerhalt in der Saison 2014/15 schaffte (April). Mit einer mannschaftlichen Leistungssteigerung in der Rückrunde waren die „Südler“ sogar schon zwei Spiele vor Schluss gerettet gewesen.

Deutsche Meisterehren erlangte dann im selben Monat Cindy Eggert. Die Rollstuhlfahrerin gewann nach ihrer Babypause mit Einzel-Bronze endlich das lang ersehnte erste Edelmetall bei den nationalen Titelkämpfen im Rollstuhltischtennis (Wettkampfklasse 1-3).

Cindy Eggert_2014-15Ende August fand die 25. Ausgabe des Landespokalturniers in Schwerin statt und war erneut ein gutes Süd-Pflaster. Leo Stynen triumphierte erstmals im Einzel und heimste auch im Doppel sowie Mixed Medaillen ein. Im Einzel-Finale behielt er gegen Teamkamerad Sven Stürmer die Oberhand. Stürmer seinerseits stand zusammen mit Matthias Kindt im Doppel ganz oben auf dem Podest. Stynen  und Til Puhlmann holten hier Bronze. Stynens zweites Gold verhinderten Annkatrin Lange/Chris Rehberg (Parchim) im Mixed. Er gewann Silber mit seiner Stralsunder Partnerin Heidrun Kissmann.

Rostocks TT-Asse der Zukunft wurden von Til Puhlmann angeführt, der 2015 viele herausragende Momente erlebte. Dazu gehörten u.a. seine Leistungen in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern, wo er seiner Mannschaft (TSV Rostock Süd IV) mit seinen Siegen im mittleren und oberen Paarkreuz zum Klassenerhalt führte. Auch seine Auftritte als M-Vs Spitzenspieler beim Deutschlandpokal (April) gegen die nationale Konkurrenz aus Hamburg, Sachsen-Anhalt, Bremen und Rheinhessen – alles ohne Einzel-Niederlage – waren weitere Belege dafür, dass er mit seinen 14 Jahren zu Recht das größte Talent seiner Altersklasse ist.

Seine Ausnahmestellung bewies der Süd-Youngster beim Ranglistenfinale der besten zwölf Spieler des Landes (September). Nicht nur, dass er sich als jüngster Spieler überhaupt dafür qualifizierte, sondern auch die Tatsache, dass er auf Anhieb die Klasse hielt und dabei viele Arrivierte bezwingen konnte. In der Saison 2015/16 machte Puhlmann den nächsten Schritt, spielt nun mit Spielern wie Sven Stürmer und Mathias Wähner gemeinsam im Oberligateam des TSV Rostock Süd.

Til Puhlmann_2014-15Fast konsequent, dass Puhlmann zuvor das Landesranglistenturnier der Jugend (15-17 Jahre), ebenfalls im September, für sich entschied. Moritz Holz (Schüler A, 13-14 Jahre) und Süd-Eigengewächs Fabio Putbrese (Schüler C, 10 Jahre und jünger) gewannen die Turniere in ihren Altersklassen.

Die Unterbringung von Flüchtlingen und die damit verbundene Schließung etlicher Sporthallen (ab dem 14.10.2015) beeinträchtigte den Trainings-, Punktspiel- und Turnierbetrieb in ganz Rostock und auch den des TSV Rostock Süd.

Ein hohes Maß an Flexibilität, Entgegenkommen und Improvisation in der Rostocker Tischtennisgemeinde war nötig, um trotzdem den Spielbetrieb nicht gänzlich zum Erliegen zubringen. Turniere, wie die Stadtmeisterschaften der Herren und Senioren oder Bezirksmeisterschaften der Schüler A und C, die allesamt beim TSV Rostock Süd hätten ausgetragen werden sollen, wurden verlegt. In dieser Zeit ragte die große Solidarität innerhalb der Rostocker Tischtennisgemeinde heraus, sodass an fremden Tischen trainiert, um Punkte und Turniersiege gekämpft werden konnte. Dafür können wir allen Mithelfern nicht genug danken.

Seit dem 31.11. steht die Süd-Sporthalle wieder im Regelsportbetrieb. Doch die 42-tägige Zwangspause hat ihre Spuren hinterlassen. So ließen die nach ihren Landesranglistensiegen favorisierten Til Puhlmann (Jugend), Moritz Holz (Schüler A) und Fabio Putbrese (Schüler C) bei den Nachwuchs-Landesmeisterschaften im Dezember Federn. Besonders deutlich wurde dies bei Putbrese und Holz, die im Einzel nicht in die Landesspitze vordringen konnten. Puhlmann unterlag indes erst im Einzel, wenn auch ein wenig überraschend, dem Schweriner Alexander Pataman in vier Sätzen, holte sich aber wie im Vorjahr die Titel im Doppel (mit Moritz Holz) und Mixed (mit Johanna Salzmann, Greifswald).

Der Hinrunden-Zwischenstand in den Spielklassen (Saison 2015/16)

In der Oberliga Nordost beendet die 1. Herrenmannschaft die Hinrunde auf dem 6. Platz, der den Klassenerhalt bedeuten würde. Für die Rückrunde wird in einer überaus ausgeglichenen Liga noch „ein heißer Tanz“ erwartet (Mathias Wähner).

In der Verbandsliga ist Süds 2. Vertretung zum Abschluss der Hinrunde Dritter. Während Süd 3 im Mittelfeld sicher ist, steht Süd 4 nur auf dem Relegationsplatz und muss mehr denn je um den Klassenerhalt kämpfen.

Eine ähnlich brenzlige Situation zeigt sich in der Landesliga Ost, die Süd 5 nach einigen personellen Umstellungen zu Saisonbeginn nur auf dem neunten und vorletzten Platz beendete. Vor allem die Niederlagen zum Hinrundenabschluss gegen die beiden Teams des SV Nord-West Rostock trübten die Lage.

In der Bezirksliga Nordost gehört Süd 6 zu gleich vier Teams, die nach der Hinrunde nur zwei Punkte auseinander liegen noch um den Titel spielen können. Trotzdem bleibt der FSV Rühn 2 Favorit. Platz zwei und die damit verbundene Aufstiegsrelegation bleibt aber greifbar.

Besonders auf der Stadtebene sind noch etliche Nachwehen der langen Hallensperrzeiten zu spüren. Es ist derzeit offen, ob in der Stadtliga sowie der 1. und 2. Stadtklasse eine Rückserie gespielt werden kann, da viele Hinrundenspiele verlegt wurden.

In der Stadtliga steuert Süd 7 trotz Personalsorgen (Top-Spieler René Kasten ohne Einsatz in der Hinrunde) auf den Herbstmeistertitel zu, Süd 8 steckt im unteren Tabellendrittel, sollte aber nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Arger sieht es allerdings für Süd 9 aus, das derzeit auf einem Abstiegsang steht (9.) und schon drei Punkte Rückstand zum rettende Ufer hat, wenn aus der Bezirksliga zwei Mannschaften absteigen (oder zurückziehen).

Die 1. Stadtklasse hat mit Süd 12 und Süd 11 zwei solide auftretende Süd-Mannschaften, die eher nach oben als nach unten schauen können. Süd 10 hat bislang eine rabenschwarze Serie gespielt, findet sich im Tabellenkeller wieder und muss auf eine Fortsetzung der Spielserie und mehr Siegen in der Rückrunde hoffen.

In der 2. Stadtklasse hält Süd 13 mit den beiden Rollstuhlfahrern Cindy Eggert und Kapitän Christoph Busch gut mit, platzierte sich unteren Mittelfeld. Die gleichzeitig laufende Oberliga-Saison im Rollstuhltischtennis hinkt derweil. Der erste Spieltag musste wegen Krankheitsfällen in mehreren Teams abgesagt werden. Der Saisonstart beginnt hier erst 2016.

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Wir wünschen allen Aktiven, Sponsoren und Zuschauern ein Frohes Fest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2016!

Bis bald.

Ulrich Creuznacher
(Abt.-Leiter Tischtennis)

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