Daniel Bartels mit erfoglreichem Debüt – Süds Neuzugang holt Einzel- und Doppeltitel beim 24. Landespokalturnier

von uli

Zum 24. Mal wurde am letzten Augustwochenende das traditionelle Landespokalturnier in der Landeshauptstadt Schwerin ausgetragen. Neben einigen neuen Gesichtern, nicht nur in den Reihen der Südler, war auch neu, dass die Herren getrennt marschierten. Die Herren A (Landesliga und höher) spielten wie die Damen samstags während die Herren B (Bezirksliga und tiefer) ihre Besten am Sonntag ermittelten. Die Teilnehmerfelder bei den Herren waren recht identisch (A: 52, B: 57), das Feld der Damen, auch aufgrund einiger Absagen, indes überschaubar (10). Zeitlich blieb alles beim Alten. Wer bis zum Schluss blieb, ob erfolgsbedingt oder nicht, kam nur unwesentlich vor 20 Uhr aus der Halle.

Bei den Herren A gaben die Südler konsequent den Ton an. 12 der 13 Süd-Starter zogen in die Hauptrunde ein. Darunter auch Süds Neuzugänge Daniel Bartels und David Schulz, die sich allesamt schadlos in ihren Gruppenspielen hielten. Zu diesen heißen Süd-Eisen gesellten sich auch alte Bekannte, v.a. Vorjahressieger Sven Stürmer und den bei seiner Erfolgsliste schon als Altmeister (trotz seiner erst 41 Lenze) zu bezeichnenden Mathias Wähner. J Auch Leo Stynen hatte sich viel vorgenommen und zeigte dies auch.

Bei der Vielzahl an Südlern unter den letzten 24 (die besten Acht der Rangliste waren gesetzt), war es nur konsequent, dass es zu etlichen, früh in der K.o.-Phase angesetzten, südinternen Duellen kam. Youngster Til Puhlmann, der in der Vorrunde immerhin Schwerins letztjährigen Oberligisten Christian Becker (3:2) das Nachsehen gab (!), traf in der ersten K.o.-Runde auf Bartels. Im Duell David gegen Goliath gab es keine Wiederholung der biblischen Erfolgsgeschichte. Der Kleinere gab, wenn auch unter starker Gegenwehr, nach. Da Süd-Chronist Ulrich Creuznacher, in der Gruppe beim 2:3 gegen Björn Gabler beim 11:13 im Entscheidungssatz die Überraschung verpassend, Greifswald Brian Kriese kurzweilig in drei Sätzen aus dem Turnier warf, kam es zum Duell mit Stürmer, in dem der Vorjahrestriumphator seine Schlaghärte in drei ansehnlichen Sätzen ausspielen konnte. Ein weiteres Süd-Duell im Achtelfinale verpasste Eugen Schweitzer, der eine 2:1-Führung gegen den Schnippler vom Dienst, Rico Jost (Schwerin), ungenutzt ließ. Zuvor profitierte Schweitzer vom Kuriosum, dass seine Kontrahenten Martin Bremer (Waren) und Jörg Möller (Nord-West) im letzten Gruppenspiel exakt so spielten, dass keiner der beiden weiterkam. Bremer siegte 3:1. Wenn man glaubt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo… Na ja. Der Favorit in der Gruppe, Chris Rehberg (Parchim), musste verletzt (steifer Nacken) aufgeben, sodass seine Partien aus der Wertung genommen wurden. Mit dem möglichen Schweitzer-Sieg gegen Jost wäre es zum Duell mit Wähner gekommen. Der wiederum im Viertelfinale „sein“ Süd-Duell bekam, da er besagten Jost klar in die Schranken wies (3:0). Wähner gegen Bartels hieß das Viertelfinale. Es war ein Spiel auf Messers Schneide, das der Neu-Südler mit 14:12 im Fünften mit fast entschuldigender Geste nach Matchende für sich entschied. Es folgte das letzte Match zweier Südler: das Halbfinale zwischen Stürmer und Bartels. Dies ging erstaunlich klar an Bartels. Offensichtlich war Stürmer noch im vorigen Match und Spielstil gefangen, indem er sich mit Tobias Hapke (Parchim) und dessen unorthodoxen Stil, wenn auch zugegebenermaßen hervorragend agierend und erfolgreich, auseinandersetzte (3:1). Hapke seinerseits hatte eine Runde vorher das gute Turnier von Schulz frühzeitig beendet (3:2). Trotzdem ein guter Auftakt für den Neu-Südler. Auf der anderen Tableauhälfte verpasste Leo Stynen trotz Matchballs im Vierten (10:9) gegen Gabler ein „Berliner Finale“ auf die Beine zu stellen. Gabler seinerseits wurde in diesem Turnier von Spiel zu Spiel besser und stellte auch Bartels im Endspiel zunächst vor schwere Aufgaben. Mit dem Gewinn des zweiten Satzes und des damit verbundenen Satzausgleiches war die richtige Taktik erkannt…und fortan gewinnbringend umgesetzt worden (3:1).

Im Doppel-Wettbewerb war die Süd-Dominanz noch präsenter. Allein drei der vier Halbfinalistenduos trugen Süd-Trikots, nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes. Im Finale standen sich dann Bartels/Stürmer und Wähner/Uwe Franke gegenüber. Die Erstgenannten waren zu jeder Zeit spielbestimmend, legten nur im dritten Satz eine kurze Atempause ein. Das 3:1 bedeutete gleichsam den zweiten Titel für Bartels.

Die Geschichte im Mixed ist relativ schnell erzählt. Die einzige reine Süd-Kombo, Schünemann/Creuznacher, hatte es zum Auftakt mit Johanna Salzmann/Karl Felix Lüskow (Greifswald) zu tun. Eine Paarung, die später ins Finale einzog und den noch nicht ganz mit dem nötigen Händchen beseelten Rostockern zu oft den Schneid abkauften. Die Greifswalder kamen in drei Sätzen verdient weiter, obwohl Schünemann/Creuznacher im Zweiten Satzbälle vergaben. Eine Runde später schied Stürmer mit seiner Mixed-Partnerin Anna Matthäus (Demmin) gegen Caty Jonas/Andreas Zelfel (Schwerin) aus. Die jungen und glücklichen Eltern (Caty und Andreas) behielten mit 3:1 die Oberhand und setzten sich auch in der Vorschlussrunde gegen ein weiteres Duo mit Süd-Beteiligung durch. Auch Wähner zusammen mit Heidrun Kissmann (Stralsund) mochten die Schweriner nicht bremsen, die sich letztlich auch den Titel sicherten (3:2 im Finale gegen Salzmann/Lüskow).

Bei den Damen erwischte Süds wie Rostocks einzige Starterin, Sophie Schünemann, etwas Lospech, landete mit den späteren Finalistinnen Salzmann und Antje Audörsch (Hagenow) in einer Gruppe. Dafür ließ sie die letztjährigen Verbandsoberligaspielerinnen Janine May (Demmin) und Annkatrin Lange (Parchim) hinter sich. Platz drei in der Gruppe bedeutete leider den undankbaren „Holzrang“ und das Aus in der Vorrunde. Vielleicht hätte man bei 10 Starterinnen auch die ersten Vier weiterkommen lassen können. Zeit und Raum wären da gewesen. Der Sieg ging in einem gutklassigen Match an die Zweitjüngste, nach Luise Tieglack (Bergen), die dafür die weiteste Anreise hatte, an Salzmann (3:2). Sie verhinderte Mit 11:9 im finalen Satz verhinderte sie die Titelverteidigung der Abwehrstrategin Audörsch und stemmte ihrerseits erstmals den Siegerpokal in die Höhe.

Im Doppel war „Schüni“ nicht am Start. Mochte die Angriffstaktik im Einzel sich knapp durchsetzen, war gegen die geballte Abwehr-Power von Kissmann/Audörsch im hier kein Kraut gewachsen. Auch die überraschenden Finalistinnen um die Schweriner Altmeisterin Edelgard Siggel und der vergleichsweise blutjungen Bergenerin Tieglack, die als Einzige zwei Doppel-Spiele (!) absolvierten, vermochten nur wenig dagegenzusetzen.

Am Sonntag waren keine Südler am Start gewesen. Die Rostocker Beteiligung „beschränkte“ sich auf Harald Hübner und den Ex-Südler Stefan Lauterbach, die sich bravourös den Titel im Doppel sicherten (3:2 gegen Timo Looks/Thoralf Stender, Stralsund). Die Einzel-Konkurrenz entschied der Wolgaster Jan Wienholz für sich. Für beide Nord-Westler kam bereits im Achtelfinale das Aus.

Hier geht’s zu einer kleinen Bildergalerie und zur umfassenden Ergebnisübersicht.

ähnliche Beiträge