LEM Nachwuchs 2025: Tränen und Triumphe – Alles war dabei!

von uli

Am dritten Adventswochenende fand in Waren (Müritz) das Jahreshighlight des Tischtennis-Nachwuchses statt: die Landeseinzelmeisterschaften. Auch in diesem Jahr war es wieder ein riesiges Tischtennis-Spektakel, bei dem Jung und Alt zusammenkam, um die besten Nachwuchstalente unseres Landes zu bestaunen.

Der TSV Rostock Süd reiste mit 8 Startern an, wovon 2 in mehreren Altersklassen vertreten waren. Das Ziel vorab war es, dass möglichst viele auch am zweiten Tag noch dabei sein können und die eine oder andere Medaille anzuvisieren.

Leni

Leni startete in der U11 und der U13. Den Samstag meisterte sie souverän und gab insgesamt nur einen Satz gegen Amy Lou Stengel (Nord-West Rostock) ab. Das letzte Spiel ist besonders positiv in Erinnerung geblieben: gegen die in der U13 insgesamt an Position 2 gesetzte Ilva Freitag (Waren) spielte Leni taktisch sehr clever und blockte die schnellen Angriffsbälle ihrer mindestens einen Kopf größeren Gegnerin super sicher. So konnten wir uns darauf freuen, sie am Sonntag in allen Wettkämpfen weiterspielen zu sehen.

Theo

Auch Theo brachte uns viel Freude. Wenn man ihn betreute, konnte man sich als Trainer entspannen und genießen. Er gab im Einzel keinen Satz ab und sicherte sich souverän den Gruppensieg. Im Doppel trat er mit Etienne Krull (Nord-West Rostock) an und die beiden schienen wirklich gut zu harmonieren. Leider jedoch nicht so gut, wie die eingespielten Doppel der Gegner, sodass sie sich mit einem Sieg und zwei Niederlagen aus dem Turnier verabschieden mussten.

Finn

Als wir die Auslosung der U11 Jungen sahen, staunten wir nicht schlecht. Finn hatte es richtig knackig erwischt und er sah sich schon in der Gruppenphase dem Landesranglistensieger The Koi (Kaiserbäder) und dem damals Viertplatzierten Jelle Bahr (Stiere Schwerin) gegenüberstehen. Leider konnte er sich gegen keinen der beiden durchsetzen und musste sich somit aus dem Einzelturnier verabschieden. Der Sieg gegen Etienne war ein kleines Trostpflaster. Das Doppelturnier sorgte dann für die endgültige Wiedergutmachung: zusammen mit Marek gewann er zwei Spiele souverän und musste nur den Gruppenfavoriten The Khoi und Sven Koschewski (Greifswald) gratulieren. Somit war für die beiden schon klar, dass sie auch am Sonntag den Schläger schwingen dürfen und sogar schon eine Medaille sicher hatten.

Marek

Auch für Marek war das Doppelturnier das Highlight. Im Einzel musste er sich Justus und Vincent Swienty (Waren) geschlagen geben, konnte aber gegen Luca Mädicke (Hagenow) gewinnen. Das reichte jedoch leider nicht aus, um sich für die Hauptrunde zu qualifizieren.

Justus

Im U11-Einzel war Justus nicht zu bremsen. Er spielte nur einen spannenden Satz gegen Marek. Ansonsten zeigte er keine Gnade und besiegte alle seine Gegner souverän. Im Doppel trat er gemeinsam mit Jarne an. Dort war gleich das erste Spiel gegen Jelle Bahr und Henri Orlovius (Stiere Schwerin) sehr herausfordernd. Schnell lagen sie 0:2 zurück, kämpften sich dennoch in den fünften Satz, konnten aber insgesamt nicht gewinnen. Die zwei verbleibenden Partien überstanden sie jedoch ohne Satzverlust, wodurch sie sich ins Halbfinale retteten.

Jarne

Jarne startete, ebenso wie Leni, in der U11 und in der U13 und war deshalb am Samstag im Dauereinsatz. In der U11 gewann er seine Gruppe, ohne einen Satz abzugeben und sicherte sich Setzplatz 1 für das K.O.-Feld. In der U13 musste er Duc (TTC Schwerin) gratulieren, konnte sich aber gegen Janis Egdorf (Greifswald) und seinem U11-Mitfavoriten The Khoi (Kaiserbäder) durchsetzen. Im U13 Doppel trat er mit Max an. Die beiden gewannen ihr erstes Spiel ohne Probleme und es sah auch im zweiten Spiel gegen Janis Egdorf (Greifswald) und Veit Schulz (1860 Stralsund) danach aus. Im dritten Satz gaben sie jedoch einige Matchbälle ab und verloren Satz 3 und Satz 4. Das kostete der Trainerin nochmal einige Nerven. Im entscheidenden Durchgang wollten sie dann aber doch nichts riskieren und siegten mit 11:4. Am Halbfinaleinzug konnte auch die deutliche Niederlage gegen die späteren Landesmeister Duc und Nam (Kaiserbäder) nichts mehr ändern.

Max

Auch im Einzel machte Max es spannend. Im ersten Spiel gegen Theo Jonas (Anklam) war nichts zu holen. Gegen Veit Schulz lag Max nach zwei knappen Sätzen 0:2 zurück und wir mussten uns schon damit anfreunden, ihn am Sonntag nicht mehr im Einzel zu sehen. Max war jedoch fest entschlossen, das Spiel zu drehen. Gesagt, getan und danach gewann er auch noch gegen Jelle Bahr in drei Sätzen und zog somit doch noch das Ticket für die Hauptrunde.

Moritz

Auch für Moritz reihte sich am Samstag ein spannendes Spiel an das nächste. Er trat im Einzel, im Doppel mit Zelme (Wismar) und im Mixed mit Jasmin (Medizin Stralsund) an. Im Einzel stellte er sich zuerst dem Turnierfavoriten Kurt Weber (Parchim) und konnte leider keinen Satz klauen. Danach musste er gegen Nico Weißenborn (Greifswald) spielen und setzte sich im „Duell der Arbeiter“ durch. Das letzte Gruppenspiel bestritt der gegen Mael Niedzwetzki (Nord-West Rostock). Er ging schnell mit 2:0 in Führung. Beim 2:2 kam er in die Satzpause und entschuldigte sich, dass er es einfach immer spannend machen muss. Um die Nerven der Trainer nicht zu sehr zu strapazieren, gewann er den entscheidenden Satz dann aber mit 11:4 und wir konnten seinen Einzug ins K.O.-Feld feiern. Auch das Doppelturnier gab uns Grund zum Feiern. Zelme und Moritz konnten den Turnierfavoriten einen Satz klauen, besiegten das Greifswalder Doppel um Nico Weißenborn und Franz Mehlan in einem Fünfsatz-Krimi und machten mit Mael und Lennart Cicha (Güstrow) kurzen Prozess. Somit war auch hier schon eine Medaille sicher, womit vorher nicht viele gerechnet haben. Im Mixed starteten Jasmin und Moritz im Achtelfinale und siegten gegen Lennart Cicha und Emma Berndt (Güstrow & Zinnowitz) mit 3:0. Das Viertelfinale war dann das letzte Spiel des Tages und wurde zu einem echten Krimi. Moritz und Jasmin behielten die Nerven und gewannen in der Verlängerung. So konnten wir resümieren, dass Moritz am Sonntag noch in allen drei Wettbewerben vertreten ist und in unserem Freudentaumel die Halle abschließen.

In unserer Unterkunft, einem gemütlichen Gutshaus mit 11 Zimmern und einem großen Gemeinschaftsraum wartete schon leckere Belohnungspizza auf uns. Auch Phil, Phine, deren Mama und Tommy leisteten uns Gesellschaft. In einer gemütlichen Runde wurde der Tag ausgewertet, über mögliche Auslosungen gefachsimpelt und die endgültige Auslosung bekanntgegeben. Den Abschluss bildete eine Runde Billard, bei der die Trainer ihr Können beweisen durften.

Der Sonntag startete recht früh, da ich sehr aufgeregt war und so bereitete ich schon einmal das Frühstück vor und besiegte mich selbst im Billard. Nach einer ordentlichen Portion Pizza und Nutella-Brötchen ging es dann für alle unsere Talente wieder in die Sporthalle.

Leider starteten wir nicht, wie geplant, in den zweiten Turniertag. Im U13 Einzel Viertelfinale kam es schon zu den ersten Tränen als Max gegen Nam und Jarne gegen Fiete nicht viel zu melden hatten. Noch mehr Taschentücher wurden im U11-Doppel-Halbfinale benötigt als Jarne und Justus auf die Mitfavoriten Sven Koschewski (Greifswald) und The Khoi (Kaiserbäder) trafen. Denkbar knapp verloren sie das Spiel im fünften Satz. Am Nebentisch mussten sich auch Finn und Marek geschlagen geben und somit aus dem Turnier verabschieden.

Leni verbesserte die Laune wieder, indem sie ihr U11 Viertelfinale souverän gewann. Danach ging es für Jarne, Theo und Justus in ihre Viertelfinals. Für Theo war es die letzte Chance, auch noch eine Medaille zu holen, doch leider konnte er gegen das Noppenspiel von Sven Koschewski nichts ausrichten. Jarne und Justus standen schon vor dem Spiel wie zwei kleine Häufchen Elend am Tisch und ich musste das Schlimmste befürchten. Nach ein bisschen Aufbauarbeit und Trösten fanden jedoch beide zu ihrer gewohnten Stärke zurück und fegten ihre Gegner vom Tisch.

Zeitgleich stellte sich Moritz dem Neu-Jung-Greifswalder Tommy und konnte keinen Satz für sich entscheiden. Auch im Doppel mit Zelme war nichts mehr zu holen gegen Noah Portugal und Jakob Schneider (Greifswald). Im Mixed musste er sich mit Jasmin den Favoriten um Kurt und Tara (Zinnowitz) stellen. Auch hier mussten wir gratulieren. Dennoch sind wir stolz auch Moritz´ Entwicklung und nach einem perfekten Samstag war es auch unfassbar schwer, noch mehr zu erreichen. Das heben wir uns für das nächste Jahr auf ;).

Wir hatten nun noch DREI heiße Eisen im Feuer: Leni hatte noch zwei Einzel-Halbfinals und ein Doppelfinale vor sich und Jarne und Justus standen sich im Einzel-Halbfinale gegenüber. Im internen Duell siegte Jarne und zog ins Finale ein. Justus beendete damit seine erste Landesmeisterschaft auf einem starken dritten Platz!

Leni sorgte im U13-Halbfinale fast für die ganz dicke Überraschung und ging mit 2:1 gegen Lotta Hansow (Anklam) in Führung, musste schlussendlich aber doch gratulieren. In der U11 war ihr die Losfee nicht wohlgesonnen und sie traf schon im Halbfinale auf die Favoritin Emily Waligora. Diese hatte einen Sahnetag erwischt und bezwang Leni in vier Sätzen. Im Anschluss gingen die beiden jedoch Hand in Hand ins Doppelfinale gegen Janne und Amy (Nord-West Rostock) und krönten sich zu den neuen Landesmeisterinnen.

Das letzte Spiel des Tages, an dem Süd-Nachwuchs beteiligt war, war das U11-Einzelfinale der Jungen. Dort stellte sich Jarne dem Materialspieler Sven Koschewski (Greifswald). Die Aufregung war so groß, dass Jarne gar war nicht wiederzuerkennen war. Schnell lag er 0:2 zurück und auch der dritte Satz startete nicht gut: nach drei Nassen fing Jarne vor Verzweiflung an, zu weinen. Ein Timeout, in dem Marvin und Jarne ganz in ihrer eigenen Welt waren, brachte den nötigen Umbruch. Jarne wurde langsam wieder er selbst und spielte mit jedem Ballwechsel besser. Im fünften Satz fand er ganz zu seiner Stärke zurück und machte keine Fehler mehr. Bei der 10:0-Führung kam doch nochmal kurz Nervosität auf, aber auch das Glück war auf seine Seite gewechselt und so beendete er den Krimi mit einem Kantenball. Marvin, der in dem Spiel die ersten grauen Haare bekommen hatte, konnte sich nicht mehr auf dem Stuhl halten und hob den neuen Landesmeister in die Luft.

Diese Landesmeisterschaft war erneut etwas ganz Besonderes. Die Ausrichter wurden vor besondere Herausforderungen gestellt, die sie souverän meistern und somit ein toll organisiertes Turnier auf die Beine stellen konnten. In keiner Altersklasse konnte man schon vor dem Turnier voraussagen, wer sich den Titel holen wird und so wurden viele Finals erst im fünften Satz entschieden. Und auch für unseren Verein war es besonders. Wir konnten unsere Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln und unsere Medaillenausbeute steigern: Mit insgesamt 8 Talenten sammelten wir 13 Medaillen. Noch nie waren Marvin und ich nach einem Nachwuchsturnier so kaputt und emotional ausgesaugt. Umso wichtiger war es, dass uns viele Eltern begleitet, stets mitfieberten, trösteten, anfeuerten und uns das ganze Turnier über unterstützt haben. Ein riesiges Dankeschön für diese Unterstützung, für Geduld, Nervennahrung und gute Worte zur richtigen Zeit. Das war wunderbar – und definitiv ein Wochenende, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Die Ergebnisse liegen derzeit nur bei click-tt vor.

Text: Melanie Plötz
Fotos: Mirko Basen

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