Sie haben es getan! Schon wieder!
Birgit Finger und Heidrun Kissmann sind wieder aufs Podest gesprungen. Allerdings nicht nach ganz oben. Möglich war’s! … aber auch ein bisschen vermessen?
Nach mehreren Anläufen in den letzten Jahren hat es jetzt endlich geklappt mit dem DM(M)-Podest für Birgit … und das war nicht einfach. In der Gruppe an #2 gesetzt, kamen sie auch als Zweite ins Vorrundenziel. Im Überkreuz-Halbfinale wurde dem späteren Sieger ordentlich Paroli geboten. Leider vergeblich. Das Spiel um Platz 3 konnten wir dann auch noch für uns entscheiden. Das war die Kurzfassung.
Birgit hat die Langfassung. :-)
„Ahrensburg war wieder mal ein guter Ausrichter für Meisterschaften. Los ging es am Sonnabend früh um 9.00 Uhr. Schade war nur, dass wieder in zwei Hallen gespielt wurde, aber das ist leider nicht anders möglich.
Nach der Auslosung waren in unserer Gruppe die Favoriten aus Baden-Württemberg, die sogar noch eine zweite Mannschaft als Nachrücker stellen durften, da eine Region nicht angetreten ist.
Los ging es gegen den SV Broitzem aus Niedersachsen. Das war ein guter Aufgalopp für uns, den wir sicher mit 3:0 beendeten. Damit hatten wir unser Minimalziel, nicht Gruppenletzte zu werden und um Platz 5 oder 6 spielen zu können, schon erreicht. Feierabend. Nee, aber happy waren wir.
Im zweiten Gruppenspiel mussten wir gegen die TuS Kirchberg aus Rheinland-Pfalz spielen. Kyra Gefrörer kannten wir, hatten aber noch nie gegen sie gewonnen. Diesmal ist es mir aber gelungen, den Spieß umzudrehen. Meine beiden Einzel und das Doppel reichten zu einem 3:1-Sieg. Das bedeutete schon mal Halbfinale und mindestens Platz 4.
Und fast wäre uns noch die Sensation gegen die Favoritinnen vom TSV Holzheim aus Baden-Württemberg gelungen. Das waren Top-Spielerinnen. Hannelore Stohwasser ist mehrfache deutsche Meisterin und auch Karin Hoffmann hat schon viele Medaillen bei den „Deutschen“ gesammelt. Leider haben wir unser Doppel mit 2:3 verloren. Heidrun hat sehr gut gespielt, insbesondere gegen Stohwasser, konnte aber leider ihre Führungen in den ersten beiden Sätzen nicht zum erfolgreichen Abschluss bringen. Meine beiden Einzelsiege reichten dann nur zum 2:3. Wir haben die Beiden aber mächtig geärgert und nervös gemacht. Bei diesem Spiel hatten wir auf einmal auch ganz viele Zuschauer. Wir waren trotzdem überglücklich und schwebten auf Wolke sieben an diesem Abend und ließen es uns auf der Players Party bei einem Spanferkel und einem Glas Wein gut gehen.
Am Sonntag wurde dann das Halbfinale überkreuz gespielt, sodass wir mit dem TTV Gärtringen erneut auf ein BaWü-Team trafen. Wir wussten, dass es sehr schwer werden würde, da sie ebenfalls Top-Spielerinnen und mit Anka Mutke stand eine gut bekannte Spielerin in ihren Reihen hatten. Anka spielte früher in Brandenburg und war vielfache Norddeutsche Meisterin, die ursprünglich bei Außenhandel Berlin (Lothar Rönsch) ausgebildet wurde. Mein erstes Einzel konnte ich noch gewinnen und unser Coach Siggi Lemke meinte, dass das mein bestes Spiel des Turniers war. Doch gegen Anka habe ich auch mit 1:3 den Kürzeren gezogen und am Ende das Halbfinale mit 1:3 verloren.
Nun mussten wir uns für das Spiel um Platz 3 nochmal motivieren. Wir waren schon ganz schön platt, wollten jetzt aber unbedingt auf das Siegerpodest. Uns war bewusst, dass es gegen den BCF Wolfratshausen ein Nervenspiel mit äußerster Konzentration wird. Warum? 4 Spielerinnen mit 5 verschiedenen Noppen. Der Plan war, dass wir beide gegen die zweite Spielerin gewinnen müssen und das Doppel ebenfalls. Mein erstes Einzel gegen die #2, Maria Meyer, mit zwei Noppen konnte ich gewinnen, Heidrun gegen die #1 nicht, wobei die ersten zwei Sätze sehr knapp waren. Im Doppel hatten wir schon 2:0 vorn gelegen und den 3. Satz nach einer 9:5 Führung noch aus der Hand gegeben. Auweia! Da haben wir Angst vor dem Gewinnen gekriegt. Nachdem wir den 4. Satz auch verloren hatten, haben wir uns zusammengerissen und konnten den finalen 5. Satz für uns entscheiden. Der 3. Platz war doch so nah. Es stand 2:1 für uns. Gegen die BFC-Eins, Karen Hellwig, hat es bei mir auch nur zu einem Satzgewinn gereicht, die Noppe war sehr schwer zu bespielen. Es stand 2:2. Und nun war Heidrun wieder dran. Und sie hat die Aufgabe bravourös gelöst. Nur im 3. Satz gab es doch noch einen Zittermoment, nachdem sie nach einer deutlichen Führung die Gegnerin auf 9:7 herankommen ließ. Nach einer Auszeit hat sie dann den Sack zu gemacht und es war vollbracht.
Es gab viel Zuspruch und Lob von allen Seiten. Offensichtlich haben wir ganz gut gespielt. :-) Anschließend waren aber alle völlig platt. Ich hatte insgesamt 14 Spiele (9 Einzel und 5 Doppel). Aber mit einem kleinen Prosecco ging es uns schon wieder besser, wir mussten letztendlich noch 3 Stunden warten bis die Männer fertig waren.
Das war ein langes aber schönes Wochenende, aber in der nächste Woche verzichte ich auf jegliche sportliche Aktivitäten … außer Radfahren.“
Alle Ergebnisse sind HIER verlinkt (MKTT-online).
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Text: Birgit Finger & Ulrich Creuznacher
Fotos: Privat & Familie Mutke