Norddeutsche Meisterschaften – Marvin Dietz und Til Puhlmann gewinnen erste Medaille für MV

von uli

Nachdem die Landesmeisterschaften coronabedingt im Januar ausfielen, freuten sich Marvin und Til (ich) uns trotzdem bei den Norddeutschen Einzel-Meisterschaften an den Start gehen zu dürfen. Die Startplätze wurden aufgrund der QTTR-Werte vergeben. Marvin hatte seinen Startplatz sehr sicher, ich profitierte von den Absagen einiger Verbandsligaspieler, die an diesem Wochenende im Ligaalltag gebunden waren.

Gespielt wurde im Einzel und Doppel, wobei MV bei den Damen durch Sandy Lingstädt und Maxi Langschwager vertreten wurde. Somit stellten wir quasi ein reines Rostocker Team und schickten in beiden Wettbewerben die Nummer 1 und 2 der jeweils ersten Mannschaft ins Rennen nach Schwerin. Außerdem unterstützte uns das gesamte Wochenende über Melanie Plötz als Coach. „Melli“ war hochmotiviert und am Samstagmorgen mit Marvin die Allerersten in der neuen Halle. Zuschauer waren nicht zugelassen.

Die erste Aufregung des Turniers beginnt bei den NDM immer schon vor dem eigentlichen Start, da ca. eine Stunde vor Beginn, wenn die Einzel-Gruppen und Doppel-Achtelfinals ausgelost werden. So blickten wir Vier in einer kurzen Einspielpause alle gespannt aufs Papier. Das Weiterkommen aus der Gruppe war für alle das Ziel.

Maxi startete als erstes und musste gleich gegen die Turnierfavoritin Ann-Marie Dahms aus Berlin an den Tisch. Eine denkbar schwere Aufgabe, wofür sich unser Nachwuchsstar teuer verkaufte. Ann-Marie schaffte zwar den Finaleinzug, musste aber sowohl Einzel- als auch das Doppel-Endspiel verletzungsbedingt aufgeben/absagen. Zurück zu Maxi. Das 2. Spiel war das wichtige Spiel ums potenzielle Weiterkommen. Doch auch gegen Isabelle Laskowsky aus Schleswig-Holstein fand Maxi nicht in ihr Spiel und musste sich ebenfalls 0:4 geschlagen geben. Somit stand das Gruppenaus schon früh fest. Kurz: Der Drops war gelutscht. Maxi fand auch im letzten Gruppenspiel gegen die Bremerin Jessica Boy nicht zu gewohnter Stärke (2:4).

Für Sandy ging es direkt ins entscheidende Spiel gegen Chiara Baltus aus Brandenburg. Gleiches Bild wie bei Maxi: Auch Sandy konnte selten ihre Leistung abrufen und verlor 1:4 und, danach 0:4 gegen ihre Gruppenerste Chiara Steenbuck aus Hamburg. Somit auch für sie das schnelle Aus, woraufhin Sandy sich im letzten Spiel nach 2:0-Führung (gg. Nina Priebe, BETTV) wegen starker Rückenschmerzen entschied aufzugeben. Auch das Doppel von Maxi/Sandy gaben die beiden deshalb kampflos auf. Schade. Schade. Schade.

Ich durfte, ebenso wie Maxi, als erstes gegen den Gruppenkopf an den Tisch. In meinem Fall war es Ali Gözübüyük der zurzeit in der 3. Bundesliga für die Füchse Berlin aufschlägt. Da wir uns gut verstehen, kann ich hier das nach dem Spiel besprochene gemeinsame Resümee wiedergeben: „Ich hätte den zweiten Satz mit zwei Satzbällen für mich zur 2:0-Führung gewinnen müssen, um eine richtige Chance zu haben.“ So konnte ich nach 1:0, dann 1:2 nur noch einmal zum 2:2 ausgleichen und musste Ali danach zum verdienten 4:2 gratulieren. Statistischer Fun Fact: Nur Turniersieger Frederik Spreckelsen nahm Ali mehr Sätze ab als ich und das, zu Alis Leidwesen, beim 4:3-Finalsieg.

Danach stand für mich als Gruppendritter das entscheidende Spiel gegen Max Westphal aus Schleswig-Holstein auf dem Plan. In einem insgesamt sehr engen Spiel ging ich schnell mit 2:0 in Front, wonach Max aber besser ins Spiel fand und zum 2:2 ausglich. Den fünften Satz konnte ich mir in der entscheidenden Phase durch ein bisschen Netzglück wieder sichern und brachte mit diesem 3:2-Vorteil auch noch den sechsten Satz irgendwie zum 4:2 ins Ziel. Jetzt musste ich nur noch das letzte Spiel gegen die Vier in der Gruppe Konstantin Dimitriou (HATTV) gewinnen, was sich angesichts meiner (ob des möglichen Weiterkommens verständlich) zittrigen Hand ordentlich erschwert wurde. Doch zum Glück hatte ich am Ende jedes Satzes (gefühlt ohne einen einzigen Angriffsball zu spielen) trotzdem irgendwie immer die Nase vorne und gewann 4:0. Große Freude für mich, da ich somit zum ersten Mal die Endrunde bei den NDM erreichte. :-)

Marvin startete im Gegensatz zu uns anderen gleich mit einem 4:0 Sieg gegen den Hamburger Waldemar Gez, wobei er allerdings drei Sätze zu 9 … aber ihr wisst ja wie hoch die guten Pferde springen. Als nächstes ging es dann für ihn gegen Samuel Albrecht aus Preetz gegen den er vor einigen Monaten beim Nordmasters noch gewinnen konnte. Doch Samuel spielte Samstag, beflügelt durch den vorangegangenen Sieg gegen den Ex-Rostocker Daniel Bartels,  bockstark und ließ Marvin beim 1:4 keine Chance. Somit war klar: Marvin oder Daniel. Wer gewinnt, ist weiter, der andere raus. Rostocker 1 gegen ehemalige Rostocker 1. Beiden war die Anspannung anzumerken, aber im letzten Einzel des Tages konnte Marvin sich dann mit 4:2 durchsetzen. Yeah, zweimal MV in der Herren-Endrunde!

Nun folgte noch die erste Doppelrunde (Achtelfinale), in der wir unsere Eingespieltheit gegen das zusammengewürfelte Doppel Affeldt/Altenkamp (Berlin/Hamburg) dann doch noch ausnutzte und uns im Entscheidungssatz durchsetzten.  Volle Ausbeute also für die Herren aus MV am ersten Tag, in allen Wettbewerben noch für den morgigen Tag dabei, wohingegen es bei den Damen nicht laufen wollte.

Am nächsten Tag ging es für uns dann auch gleich mit dem Doppelviertelfinale weiter. Dort erwarteten uns die beiden Berliner Füchse Daniel und Ali, die an #2 gesetzt waren. Zunächst schienen die beiden Ihrer Favoritenrolle auch gerecht zu werden und gingen mit 2:0 in Führung, doch Marvin und ich fanden immer besser ins Spiel und konnten diesen Rückstand durch 11:9, 13:11 und nochmal 11:9 zu einem 3:2-Sieg drehen. Der Einzug ins Halbfinale war eine große Überraschung. Das war auch daran zu merken, dass direkt nach dem Spiel der NTTV-Vorsitzende zu uns kam und uns beglückwünschte, da es seines Wissens seit seinem Antritt 2001 noch keine Herren-Medaille bei den NDM für Mecklenburg-Vorpommern gab. Ebenso wenig zwei Herren in der Einzel-Endrunde…

Und es war ja noch Luft nach oben. Also es hätte noch Luft nach oben gegeben. Diese erreichten wir allerdings nicht mehr, denn im Doppel ließen uns Wegner/F. Spreckelsen aus Schwarzenbek in drei zarten Sätzen wenig Zeit zum Luftholen. Auch im Einzel mussten Marvin und ich uns beide relativ klar 1:4 geschlagen geben – ich gegen Sören Wegner und Marvin gegen Albert Piwonski.

Trotzdem waren wir beide sehr zufrieden mit den tollen Ergebnissen des Wochenendes und waren stolz einen Podest Platz für MV bei den NDM erreicht zu haben.

Vielen Dank an Melli für die vielfältige Unterstützung in der Halle und an alle, die von zu Hause oder unterwegs die Daumen gedrückt haben.

Text: Til Puhlmann
Redaktion & Collage: Ulrich Creuznacher
Titelfoto: Ron Affeldt
Beitragsfotos: Ron Affeldt (4); Melanie Plötz (1)

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