26. Landespokalturnier in Schwerin – Süds Elite trumpft ganz groß auf

von uli

Am vergangenen Wochenende stand das traditionelle Landespokalturnier für viele Südler im Terminplaner. Am Samstag wurden das A-Turnier der Herren und das Turnier der Damen gespielt, einen Tag später spielte der „B-Kader“.

Für Süd gingen im ersten Umlauf Anna Schatz bei den Damen, Eugen Schweitzer, Uwe Franke, Til Puhlmann, Chris Rehberg, Mathias (Auge) Wähner, Mark Albrecht, Rajko Grawert, Michael Dinse und Sven Stürmer an den Start.

Gemischtes Doppel

Im Mixed warfen wir Anna/Sven, Chris/Annkatrin Lange (Parchim), Michi/Christine Lübbe (Stralsund) und Auge/Heidrun Kissmann (Stralsund) ins Rennen. Michi und Christine scheiterten im Achtelfinale an Salzmann/Lüskow (Greifswald). Auge und Heidrun trafen im Halbfinale auf Chris und Annkatrin. Hier setzte sich Auge mit Partnerin im fünften durch. DSC04314 Kopie DSC04113 Kopie

Im Finale trafen sie dann auf Anna/Sven, die in der Vorschlussrunde die o.g. Greifswalder mit 3:2 bezwangen. „AS“ setzten sich schlussendlich als aktiveres Duo mit 3:1 durch. Sie konnten damit als völlig neues und uneingespieltes Duett gleich den Titel holen.

Damen Doppel

Anna trat mit der kleinen Maxi Langschwager von Nord-West im Damen Doppel an. Für mich ein völliges Außenseiter-Duo, aber beide sorgten mit einer beeindruckenden Teamleistung und erfrischenden Offensiv-Spiel für mehrere Überraschungen (da hat sich die gemeinsame Trainingseinheit doch bezahlt gemacht). Gegen die Routiniers Kissmann/Lübbe gewannen sie sogar das Halbfinale mit 3:2! – Wahnsinnsleistung der beiden. Im Finale waren dann Salzmann/May aus Greifswald eine Nummer zu groß. DSC05322 KopieWenn man aber auch bedenkt, dass Maxi zu der gespielten Uhrzeit des Finals bereits normalerweise im Bett liegt, zeigt das nochmal, wie hoch diese Leistung einzuschätzen ist. Außerdem kam den Rostockerinnen die gefühlt ewig dauernde Pause bis zum Finale nicht entgegen, so kann man Arvid Langschwagers, Maxis Papa, O-Ton aufnehmen: „Dann waren leider mehrere Stunden ‘Wartezeit‘ so dass im Finale total die Luft raus war.“ Trotz allem eine riesige Geschichte für beide, wie das breiteste Lächeln auf dem Podium verriet.

Damen Einzel

Anna gewann als Ungesetzte ihre Vorrundengruppe sehr souverän mit Siegen über Janine May (Greifswald), Lisa Marie Schwanz (Parchim) und Stella Willuweit (Dömitz). Im Viertelfinale schlug sie dann Marianne Lutz (Stralsund), musste dann aber im Halbfinale gegen die stärkste Spielerin des Tages, Johanna Salzmann, die Segel streichen. Johanna ihrerseits schaffte den Hattrick seit 2014. Sehr positiv an der Damen-Konkurrenz war, dass es gegenüber den Vorjahren einen deutlichen „Personalzuwachs“ gab (z.B. 2015: 13; 2014: 11; 2013: 16).

Herren Doppel

Eugen und Uwe beendeten das Doppel-Turnier mit einem 0:3 gegen Lüskow / Kriese im Achtelfinale. Dort endete auch Rajko und Marks Turnier – wenn auch nach hartem Kampf gegen die an 2 gesetzten Hapke/Matzke. Der nächste „Segelstreicher“ war Michi, den es in derselben Runde mit Thoralf Stender (Stralsund) erwischte. Das Nachwuchs-Duo Pataman/Beck (beide Schwerin) stellte sich ihnen erfolgreich (3:1) in den Weg. DSC04796 Kopie

Besser machte es Tili mit dem kleinen Bastian Skopp aus Greifswald. Beide kamen sogar ins Viertelfinale. Hier war gegen Jost/Riebschläger (Schwerin/Parchim) Endstation, welche wiederum im Halbfinale gegen Sven und Partner Matze Kindt (jetzt: FSV Rühn) sportlich aufbegehrten, aber letztlich 1:3 unterlagen. Die Vorjahressieger Sven/Matze waren erneut im Finale. Hier trafen sie auf Chris und Auge, die im Halbfinale einen großartigen Kampf gegen Hapke / Matzke hinlegten und dort 3:2 gewannen.DSC04620 Kopie

Auch im Finale waren Auge und Chris nach verschlafenen 1,5 Sätzen am Ende klar die bessere Kombination an diesem Tag. Ein 3:1 stand am Ende für das „reine“ Süd-Duo. Beide holten zusammen ihren ersten Titel.

Herren Einzel

Im Herren Einzel scheiterten leider Eugen und Rajko schon recht früh in der Vorrunde. Schade!

Mark schaffte es bis ins Achtelfinale. Hier unterlag Mark in einem wirklich gut geführten Spiel Tobias Hapke aus Parchim mit 3:1. Mark regte dafür vielleicht die Anekdote des Tages an, denn so erzählte Auge: „Bei 2:1 in den Sätzen 8:3 für Jarno bin ich raus, Bananen aus dem Auto holen, komme wieder und die beiden sind im fünften Satz – und Mark gewinnt.“ Was Auge nicht wusste, aber Arvid umso besser, dass Jarno sogar 9:3 führte. Das macht’s für das große Nord-West-Talent, dass leider immer wieder gesundheitlich zurück geworfen wird, nicht besser, aber die Chronologie erfordert es. Auch bis ins Achtelfinale schaffte es Uwe – als Gegner kam dann aber schon Chris. Im reinen Süd-Duell gewann der Neu-Rostocker klar mit 3:0.

Ins Viertelfinale kam auch Tili nach Sieg über Karl-Felix Lüskow aus Greifswald. Im reinen Süd-Viertelfinale gegen Michi trat Tili auf der Stelle, sodass Michi mit 3:0 die Oberhand behielt und ins Halbfinale einzog (vorher gewann Michi mit 3:2 gegen Rico Jost aus Schwerin). Auch Chris spielte sich bis ins Halbfinale nach starkem Spiel gegen Uwe Franke (s. oben) und einem tollen Viertelfinale gegen Tobias Hapke (3:1).

Genau: jetzt fehlen noch zwei weitere Halbfinal-Teilnehmer. Und auch diese kamen von Süd. Auge (3:0 gegen Kriese und 3:2 gegen Riebschläger, letzteres mit „echt harter Gegenwehr von Richard“, so Auge) und Svenny (3:0 gegen Nimtz und 3:1 gegen Matze Kindt) komplettierten das tolle Abschneiden. Auge und Michi lieferten sich ein hartes Gefecht. Am Ende setzte sich aber Griffelspieler Auge mit 3:1 gegen die Boddenpower aus Barth, Michi Dinse, durch. Aber einmal Barther Boddenpower war ja mit Svenny noch im Turnier. In einem echt spannenden und „ich glaube auch teilweise sehr hochklassigen Halbfinale“, so Svenny schenkten er und Chris nichts. Der 5. Satz musste herhalten – anschließend zeigte sich Chris fair und sagte, dass sich der „bessere Spieler“ durchgesetzt hat. Danke für die lobenden Worte, Chris. Ich glaube ich war am Ende aktiver und habe mir dadurch den Einzug ins Finale verdient.

Es kam also zur Neuauflage des letzten Landesmeisterschaftsfinales mit Klassiker-Status: Auge gegen Svenny. Svenny verschlief den ersten Satz komplett und lag bereits mit 10:2 hinten. Auge ließ mich noch auf 10:8 rankommen, machte dann aber den Deckel drauf. Von nun an kam ich aber ins Spiel und gewann die Sätze 2 und 3. Auge konterte in einem von mir echt dünn gespielten vierten Satz. Der fünfte Satz musste, wie auch schon im LPT-Finale von 2013, die Entscheidung bringen. Auge wurde immer sicherer in seinem Spiel und baute eine regelrechte Block-Wand auf. Svenny aber „zog sich immer mehr ein und machte kaum noch Fehler“.DSC05154 Kopie

Die letzten Minuten im Ticker aus Svennys Sicht: 9:7 – Führung für mich, Auszeit von mir! 9:9 – Aaaah! Bittere Auszeit habe ich da genommen, dachte ich mir. Dann aber doch das 10:9 für mich. Yeah! Auszeit Auge – der alte Fuxx!! Ich: Aufschlag. Weiter weiß ich nicht mehr außer, dass dann das 11:9 auf meiner Habenseite stand.

Mit dem „glücklicheren Ende“ gewann Svenny damit ein sehr intensives Finale und sicherte sich wie 2013 (damals auch in fünf Sätzen) den Titel. Nebenbei ist er nun seit einem Jahr auf MV-Ebene in allen Turnieren/Ranglisten ungeschlagen – auch nicht schlecht.

Fazit vom Samstag:

Was wollen Trainer Steffen Brüsch (Danke für dein unermüdliches in den Hintern treten und coachen), Chef Uli und Legende Peter denn noch mehr? Alle Titel mit Herren-Beteiligung an Süd. Zwei Vize-Titel im Doppel an Süd. Vier Südler im Halbfinale. Anna wird Dritte?!?! Waaaaaaaaas war da denn los?!? – sehr sehr gutes Abschneiden für uns. Wir können jetzt zwar noch weiter analysieren und Fehlerbetrachtung anstellen – lass uns aber die nächsten zwei Tage genießen. Nächstes Wochenende geht’s ja schon wieder weiter.

Stimmt ja gar nicht. Sonntag ging es ja weiter beim B-Turnier für uns Südler. Davon wird euch jetzt El Cheffe persönlich berichten. Übernehmen Sie, Herr Creuznacher.

Danke, Herr Stürmer, für die gelungene Überleitung. Doch konnten wir, das waren Björn „Hacki“ Hackbarth, Andreas „Andi“ Günther (beides LPT-Novizen), Stefan „Lauti“ Lauterbach und ich Ulrich „Uli“ Creuznacher mit euren Erfolgen nicht mithalten. Natürlich gab es eine Erwartungshaltung, doch die braucht auch Nährboden. Dieser verflüchtigte sich schon bei den heißeren Eisen, sprich Lauti und mir, zu früh, v.a. bei mir sehr früh. Während Lauti das Maximum herausholte und sich in der Gruppe nur dem Ex-Rostocker Marco Roos (jetzt Velgast) 1:3 geschlagen geben musste und als Zweiter in die K.o.-Runde einzog, mogelte ich mich durch selbige durch. Zweimal 3:1 gegen unterklassige Gegner (naja, seit 2016/17 nominell nicht mehr) und einmal hauchdünn zum Abschluss gegen Andreas Holz (Trinwillershagen), nach Abwehr von zwei Matchbällen im Abschlusssatz (8:10).

Die K.o.-Runde blieb Hacki und Andi verwehrt, immerhin gewann Hacki einige Sätze, sogar deren drei in einem Match – Abschlussspiel gegen Lars Grünberg aus Pinnow (der allerdings verletzt antrat; Adduktoren). Dieser Sieg spülte ihn sogar letztlich auf Rang drei. Zuvor hatte er gegen Ronny Schlundt (Mecklenburger Stiere Schwerin) verloren – schade, denn nach 1:0-Führung  ging der Zweite erst in der Verlängerung weg. Auch gegen Valentin „Valli“ Guiman (VfL Schwerin) hat Hacki seine Chance. Summa summarum aber ein erfolgreiches Debüt für den nun quasi Ex-Südler (zieht nach Berlin).

Andi hat eine sehr schwere Gruppe erwischt, dafür eine mit netten Typen. Vorjahressieger Christoph Zahn (Demmin), Kevin Herbst (Trinwillershagen) und Ex-Südler Oliver Schütz (Nord-West) hatten mit unserem Gig-Meister (erst um 6 Uhr morgens von einem Auftritt zu Hause!) keine Gnade, naja Oliver ein bisschen, „überließ“ er Andi doch einen Satz.

Uli hatte setzungsbedingt ein Freilos – letztlich kein gutes Omen (s.u.). Lauti spielte in der R32 gegen den Schweriner Jungspund Dimitri Mayzelis (VfL) eine packende Partie – es ging irgendwann in den Fünften und war irgendwann bei 16:14 für Lauti dann auch mal entschieden. Nochmal fünf Sätze spielte er im Anschluss gegen Sebastian Gatzke, einen weiteren Lokalmatadoren (VfL). Dass Lauti hier 6:2 geführt haben soll und dann keinen Punkt mehr im Abschlusssatz machte, klingt unglaublich. Schade. Viertelfinale futsch. IMG_7520Das war’s auch für Uli, der gegen einen „on fire“ Dieter Schulz (Demmin) in die Box trat und auch vom Glück seines Gegenübers stetig zermürbt wurde. Immer wenn man sich aufraffen wollte, kam irgend so ein Krümelball. Allerdings, so fair muss man sein, spielte Dieter auch seinen Stiefel klasse aus – was er im Anschluss auch mit dem 3:2-Sieg über 2014-Sieger Jan Wienholz (Wolgast) bewies. Auch beim 1:3 gegen den späteren Sieger Robert Schultz (Zinnowitz) hatte Dieter viele gute Momente. In meinem Spiel hätte Satz 1 kommen müssen (10:8 und eigener Aufschlag). Bei 2:0 vorne wird’s was anderes, aber es war dann doch nicht mein Tag.

Das Einzel-Turnier der Herren B gewann am Ende Robert Schultz, der auch den Punkt des Tages ablieferte. Im Halbfinale gegen zimmerte der Linkshänder in bester Timo Boll Manier einen in seine Rückhand platzierten Ball (aus der Vorhand kommend!) mit RECHTS knallhart diagonal zurück. Applaus garantiert und zurecht. Im Finale bezwang Robert Christoph 3:1. Glückwunsch.

Auch im Doppel schaffte es Robert mit dem Ex-Südler Tobias Reuschel ins Finale. Dort unterlagen sie aber Harald Hübner (Nord-West) / Marco Roos (Velgast). Immer zu 8 hieß wohl das Motto. 1+2 an HM, 3+4 an RT und der letzte wieder an, na sagen wir mal, das Rostocker Duo, die das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekamen. Wo waren wir im Doppelturnier? Hacki/Uli scheiterten im Achtelfinale an den Zinnowitzer Finalisten, Lauti/Andi nach Auftaktsieg gegen Beck/Lange (beide Schwerin), übrigens nach 0:2-Satzrückstand, verloren sehr deutlich gegen Kluth, K./Hoth (beide Lok Rostock). Hier war mehr drin, aber auch der Wurm und das von Anfang an. Die „Lokker“ ihrerseits scheiterten im Medaillenspiel knapp an Mintzlaff/Wienholz (beide Wolgast), ihres Zeichens Sieger im letzten Jahr.

In der Summe überwiegt schon die Enttäuschung, aber Uli erwischte nicht seinen besten Tag, Lauti wunderte sich über seine Kondition. Hacki war zufrieden und das zurecht und Andi war mit seiner äußersten Außenseiterrolle früh vertraut gewesen – das Doppel-Aus ärgerte aber trotzdem.

Alle Ergebnisse.
Die Fotos.

Texte: Sven Stürmer & Ulrich Creuznacher
Fotos: Rajko Grawert & Christian Kaab (Archiv)

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