3 Spiele in 24 Stunden – Hamburger TT-Marathon endet für Süd-Mädels ohne Punkte

von Til Puhlmann

167 Tage nach dem Hamburg-Marathon der Läufer absolvierten wir unseren eigenen TT-Marathon in der Elbe-Metropole. Uns standen drei Spiele in 24 Stunden bevor. Bramfeld II, Wandsbek und Bramfeld III waren unsere Gastgeberinnen am 7. und 8. Oktober. Mit Melli (ich), Johanna, Svenja und Julia, ging es in unser erstes gemeinsames Auswärtswochenende.

Entgegen Svenjas Versprechen, dass ich nicht fahren müsse, musste ich wieder in die Rolle der Fahrerin schlüpfen. Der Oberliga-Kapitän der Herren brauchte die Puhlmann-Familienkutsche anderweitig. Svenja litt aufgrund eines Urlaubs mit Freunden unter akutem Schlafmangel und Johanna plante, am Sonntag mit ihrem Automobil großgewachsene Arbeitskollegen von Hamburg nach Güstrow zu manövrieren. Also startete ich, die einzige aus dem Norden Rostocks, allein und die drei anderen Mädels steuerten mit Johannas Hightech-Wagen in Richtung Hamburg. Meine Doppelpartnerin war so freundlich, mir ab der Raststätte Schöneberger Land Gesellschaft zu leisten und so fieberten wir gemeinsam dem Ende der Fahrt entgegen.

Aber genug von den Reisegeschichten, wir starten mit dem ersten Spiel. Unsere Gegnerinnen waren keine Geringeren als die Damen der zweiten Mannschaft aus Bramfeld. An 1 und 2 starteten zwei aus der Oberliga bekannte Gesichter: Michaela Bruchlos und Manshika Arora. An 3 und 4 gesellten sich Celina Hanoldt und Bärbel Rösch zu der starken Truppe. Schon mit den Doppeln konnten wir die, wie immer zahlreichen, Zuschauer fesseln. An beiden Tischen gingen die Spiele in den Entscheidungssatz, welchen Johanna und Svenja leider recht deutlich abgeben mussten. „Juli“ und ich hingegen konnten unser erstes Doppel der Saison gewinnen. Die Freude war riesig.

Null Punkte in der ersten Einzelrunde.

In der ersten Einzelrunde war die Freude jedoch bei den Gegnerinnen größer. Nur Johanna konnte ihrer Gegnerin zwei Sätze abknöpfen. Der Rest ging leer aus. Im zweiten Durchgang wurde es spannender. Johanna und ich konnten unsere Gegnerinnen jeweils im fünften Satz knacken, wobei es an meinem Tisch auch mal lauter wurde. :-) Die Gegnerinnen des unteren Paarkreuzes erwiesen sich jedoch leider als zu stark und so konnte nur Svenja einen Satz mopsen. Mit einem allen in allem zufriedenstellenden 3:7 ging es direkt weiter zum nächsten Spiel nach Wandsbek.

Kaum angekommen plünderten wir gemeinschaftlich das Büffet. :-) Bei der offiziellen Begrüßung wurden uns Schokolade und Sekt als Dankeschön für die Verlegung übergeben (die Schokolade hat nicht lange überlebt). Auch hier konnten Juli und ich unser Doppel gewinnen. Johanna und Svenja mussten sich dem stärkeren Doppel geschlagen geben.

Ich konnte mein erstes Einzel mit 3:0 souverän gewinnen, während Johanna ihre Gegnerin mit + 200 TTR-Punkten vor schwierige Aufgaben stellte. Im fünften Satz hatte die erfahrene Wandsbeker Nummer 1 dann aber leider die Nase knapp vorn. Währenddessen trieb Juli ihre Gegnerin, die gegen sich selbst zu kämpfen schien, in die Verzweiflung. Die „puhlmannsche Wand“ war standhaft und wartete nur auf die gegnerischen Fehler, sodass am Ende ein 3:0 zu Buche stand. Svenja fand 3-Satz-Spiele zu langweilig und spielte, entgegen unserer zuvor getroffenen Absprache, um den Check-In im Hotel nicht zu verpassen, fünf Sätze. Den Entscheidungssatz gab sie knapp an ihre Gegnerin ab.

Nur nah dran, mehr noch nicht.

Bei mir war so langsam die Luft raus, weshalb ich meiner defensiv orientierten Gegnerin, die mich zu langen Ballwechseln zwang, nach drei Sätzen gratulieren musste. Auch Johanna konnte ihrer Gegnerin nicht viel entgegen setzen und lediglich den ersten Satz für sich entscheiden. Juli machte es ebenfalls kurz und schmerzlos und gab ihr zweites Spiel nach Wandsbek. Aber nicht mit Svenja. Die hatte nochmal Lust, auf die volle Distanz zu gehen, konnte den letzten Satz aber wieder nicht zumachen. Somit stand am Ende erneut ein 3:7. Allerdings repräsentieren das Satzverhältnis von 17:22 und das Ballverhältnis von 358:374 meiner Meinung nach besser, wie knapp das Spiel tatsächlich war.

Nachdem wir etwas verspätet im Hotel eingecheckt hatten, gab es eine Stärkung beim Italiener und es ging schnell ins Bett, um am nächsten Tag für Bramfelds dritte Mannschaft fit zu sein.

Bramfelds Dritte startete fast in Bestbesetzung und hatte dementsprechend große Ziele. Dies war gleich in den Doppeln zu spüren, bei denen wir nicht einen Satz erringen konnten. Die erste Einzelrunde sah dagegen schon etwas besser aus. Johanna musste nach einem 16:18 im vierten Satz leider gratulieren und Juli klaute ihrer angriffsstarken Gegnerin einen Satz. Ich ließ mich zwischendurch etwas hängen, da mir die vorabendliche Carbonara leider nicht die gewünschte Energie lieferten, aber nach einer Standpauke meiner Doppelpartnerin lief es deutlich besser. Im fünften Satz – es stand 7:10 – fasste ich dann doch den Entschluss, lieber zu gewinnen als zu verlieren. Daran konnte auch der Netzroller meiner Gegnerin bei dem Stand von 10:10 nichts mehr ändern. ICH gewann trotzdem! :-).

Über die zweite Einzelrunde brauchen wir nicht viele Worte verlieren.

In der zweiten Einzelrunde waren die Gegnerinnen einfach zu stark. Nur ich war nun locker und, dass Michaela reinplatzte und meine so schon nervöse Gegnerin mit den Rufen „Das hat die gestern mit mir auch so gemacht, ich hab im Fünften 14:12 verloren“ noch nervöser machte, spielte mir zusätzlich in die Karten und ich konnte in vier Sätzen den zweiten Punkt holen. Kurze Zeit später stand Bramfelds 8:2-Heimsieg fest.

Nach einem aufregenden Auswärtswochenende können wir resümieren, dass uns an manchen Stellen noch ein bisschen die Erfahrung fehlt, um den Sack zuzumachen, unsere Niederlagen aber langsam knapper werden. Außerdem zählt, wie die Tabelle beweist, jedes Spiel. Dort sind wir nämlich seit Kurzem auf den vorletzten Platz gerutscht, da wir bereits zwei Spiele mehr gewinnen konnten als die Damen aus Elmshorn. :-)

Weiter geht es für uns am 21.10. gegen die Tabellenführer, ehe wir danach auch gegen unsere Tabellen-Keller-Nachbarinnen antreten. Wir freuen uns, schauen wir mal, was wird.

Text: Melanie Plötz
Fotos: Robert Herrmann

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