Marathon und Schnelldurchgang: Süd 1 erlebte beides gegen Bargteheide II (9:7) und Siek II (0:9) beides an einem Wochenende

von uli

Am letzten Samstag wollte die „Erste“ wichtige Punkte gegen Bargteheide II einfahren, um sich schon früh in der Saison vom Abstiegskampf zu distanzieren. Die Gastgeber agierten genauso, wie wir, in voller Besetzung. Es versprach also, ein spannendes Spiel zu werden. Und, das wurde es auch!

Der Start aus den drei Einstiegsdoppeln gelang uns schon mal gut. Zwei Siege konnten wir mitnehmen, nur Felix und Til (ich) hatten keine Chance gegen das gegnerische Top-Duo Torben Markscheffel und Leo Niklas Schultz.

2:1 vorne. Das sah ja erstmal ganz gut aus. Nur konnte danach weder oben noch in der Mitte ein Punkt für Rostock verbucht werden. Neuer stand 2:5! :-( Auge liegt dann gegen Tobias Kutzner schon 0:2 nach Sätzen hinten, doch kämpft sich genau, wie ich gegen Luca Meder, in den Entscheidungssatz, wo wir beide glücklicherweise das bessere Ende für uns fanden. Somit erhielten wir wieder den Anschluss an Bargteheide 4:5. Schon besser. :-)

Tomek erwischte anscheinend nicht seinen besten Tag und musste auch im zweiten Spiel gratulieren. Der Reisestress samt verschollenem und dann nach einem Tag wieder aufgetauchten Koffer in Berlin, zeigte Wirkung. Doch Daniel nahm sich ein Beispiel an Auge und mir und erspielte sich nach Satzrückstand ein 2:2 – also fünfter Satz. „Sein liebster Satz“, wie er selbst gerne sagt (hat ja schon 4 von 8 Matches im Fünften gewonnen). Diese Serie bestätigte er auch diesmal und hielt uns im Rennen. 5:6 statt 4:7!

Es folgte unser mittleres Paarkreuz, welches in den ersten zwei Partien wenig auf die Beine stellte. Doch genau hier wendete sich das Blatt und wir konnten nach Langem wieder in Führung gehen. Jetzt die Nerven zum Schluss behalten, Auge kann die knappen Sätze gegen Luca Meder nicht für sich entscheiden und verliert 1:3, aber ich kann mit einem 3:0 gegen Tobias Kutzner unserem Abschlussdoppel die Führung mit ins Gefecht geben. 8:7 für uns. :-)

Und dann kam der Hammer! Nach schon gespielten 4:30 Stunden spielten Tomek und Daniel ein Wahnsinnsmatch gegen Markscheffel/Schultz. Es kam also, wie es kommen musste: Entscheidungssatz! Verlängerung!! Verlängerte Verlängerung!!!

Wir geben ein Gedächtnisprotokoll wieder:

10:10…. „Ein Sieg heute wäre so wichtig!“

12:12…. Felix rastet aus: „Warum macht Daniel denn nur lange Aufschläge?“

15:15… Totenstille. Ein Telefon klingelt in der Halle. What?!

18:18… Die Bargteheide-Bank reißt voller Euphorie die Banden wegen eines genial abgewehrten Matchballs – es war Nr. 6 für uns – um. Bei dem krassen Ball echt verständlich.

20:20… Til fragt Auge, ob es im letzten Doppel bis 21 geht

21:21… Das kann doch echt nicht wahr sein. Der Oberschiedsrichter weist die Tischschiedsrichterin an, laut mitzuzählen.

24:22… Nach unzähligen Spitzenballwechseln gelingt es unseren Jungs den Sack endlich zuzumachen! 9:7 für Süd! (Auge: Da der OSR den Spielstand nicht verstanden hat, steht im offiziellen Protokoll 23:21.)

Sowas habe ich noch nicht erlebt. Ich glaube, dass ich Chris, Auge und mich selten so nervös gesehen habe. Und du, Felix?

Wir waren alle unglaublich froh, mit zwei Punkten aus diesem Match zu gehen. Wobei ein Punkt für die sympathische Mannschaft aus Bargteheide sicher verdient gewesen wäre. Zitat Auge: „So willst du nach fünf Stunden nicht verlieren.“ Letztlich sind wir um Haaresbreite noch einmal von der Schippe gesprungen und haben sicherlich noch so manche Geschichte von diesem Spieltag zu erzählen. :-)

Am nächsten Tag wurden wir dann u.a. von unserem langjährigen Mannschaftskollegen Sven „Svenny“ Stürmer in Siek empfangen, wo uns gegen den Tabellenführer Siek II eine gewaltige Aufgabe gegenüberstand. Zu gewaltig, wie wir uns früh eingestehen mussten.

Zu unserer Überraschung waren sogar ein paar heimische Fans mitgereist. Ein besonderer Dank der gesamten Mannschaft gilt hier Dirk Gehde, der sogar in allen Spielen das Amt des Tischschiedsrichters für uns übernahm. Wir drücken unserem Kämpfer Dirk an dieser Stelle unsere besten Genesungswünsche aus. Denn nur einen Tag später hat er sich sehr schwer beim Training verletzt und liegt jetzt mit voll eingegipsten Bein im Krankenbett. Niere, Herz und jetzt der Oberschenkelhals … du schaffst das, Dirk!

Leider hätten sich die Mitgereisten lieber einen ganz anderen Tag zum Zuschauen aussuchen sollen, denn was unser Team am Sonntag ablieferte ist wohl am besten mit „Totalausfall“ zu betiteln! Nur ganz selten konnten wir unsere gewohnten Leistungen abrufen, was natürlich die Leistung der favorisierten Sieker nicht schmälern soll. So gingen wir nach neun Partien mit nur insgesamt 3, in Worten „drei“, gewonnenen Sätzen aus der Halle. Auweia!

Sowas hab ich auch noch nie erlebt… wobei mir dann die Erfahrung am Samstag doch ein wenig besser gefallen hat. :-)

Nachdem wir das Ergebnis einige Minuten sacken lassen konnten, war dann auch schon wieder Galgenhumor angebracht: „Wenigstens sind wir dann früher zu Hause“, lockte jedem ein kleines Lächeln ab. :-D

Fazit: Mit zwei Punkten aus dem Wochenende können wir trotzdem sehr zufrieden sein und halten uns mit einer 8:4-Bilanz trotzdem in der oberen Tabellenhälfte (Platz 4). Jetzt heißt es in den nächsten beiden Wochen nochmal punkten. Zweimal – am 30.11. gegen die Füchse II und am 7.12. gegen Geltow I, haben jeweils ein Heimspiel. Es wird kein zweites Siek geben! Wir freuen uns auf jede Menge Zuschauer und Fans. :-)

Text: Til Puhlmann
Einzelfotos: Rajko Grawert

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