Die Kür kam diesmal vor der Pflicht und wir bestanden sie nicht. Das Topspiel der Rückrunde ging mit 9:6 an den Verfolger und damit an die TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf, die vor einer Rekordkulisse mit offiziell notierten 78 Zuschauern, in den kribbeligen Phasen die besseren Entscheidungen traf. Die Pflicht, wenn man die Saisonverläufe von uns und Eiche Kiel heranzieht, erfüllten wir trotzdem. Lange ist’s her und nur die Statistiker werden es genauer wissen als „eine gefühlte Ewigkeit“, wann Süd das letzte Mal bei Eiche Kiel gewann. Dem fehlende WLAN zum Trotz siegten wir mit 9:4.
Als erstes Spiel der Rückrunde stand am Samstag um 15 Uhr das Spitzenspiel der Oberliga Nord-Ost an. Wir, Tabellenerster und noch ohne Punktverlust, gegen die Ahrensburger, die in der Hinserie nur gegen uns Punkte liegen ließen.
Wir traten mit unserer „Stammsechs“ an, sprich Tomek Rakowski, Sven Stürmer, Auge Wähner, Daniel Jokiel, Chris Rehberg und Til Puhlmann. Auch die Gäste hielten in Stammbesetzung dagegen: Kleffel, Schildhauer, Weyhe, Witter, Brockmüller und Cassens.
Zum ersten Mal in dieser Saison starteten wir mit einem Rückstand aus den Doppeln. Unser Spitzendoppel Tomek/Sven besiegte in einem starken Spiel Kleffel/Cassens 3:0. Auge/Til hatten Chancen auf eine Überraschung, verloren aber 1:3 gegen Schildhauer/Brockmüller. Doch zum ersten Mal nach neun Doppeln unterlag unser 3er Doppel (Daniel/Chris) gegen die Weyhe/Witter und das recht deutlich mit 0:3. Autsch!
Doch schon im oberen Paarkreuz gelang uns die Wende. Tomek konnte gegen Schildhauer in starken Ballwechseln oft noch den schnelleren Topspin erwidern und siegte 3:1. Sven setzte sich überraschend gegen Kleffel mit 3:2 durch. Nachdem er sich taktisch gut gegen seinen Gegner einstellte, entschied er außerdem im 5. Satz einen Kantenball gegen sich, den in der Halle wohl nur er gesehen hat (der war nicht dran Sven ;-) ) – So geht Tischtennis: Fairplay. (Anekdote aus dem Off: Uli Creuznacher schaute rein, traf Eugen Schweitzer als gerade das Match zwischen Sven und Kai-Enno lief. Kommentar Eugen: Svenny hat den ersten knapp gewonnen, aber jetzt sieht’s nicht mehr gut aus. Stimmte, denn kurz danach verlor Svenny den dritten Satz und Kai-Enno war obenauf. Uli dachte: „Na, der Svenny, die alte Kampfsau, wird schon nochmal beißen. Tat Svenny auch, vielleicht auch weil Uli da mittlerweile wieder draußen war. Fazit: Svenny spielt unnormal grandios diese Saison.)
In der Mitte hielten wir unseren Punktvorsprung, weil Daniels Gegner Weyhe nach dem ersten Satz kein taktisches Mittel mehr gegen ihn fand – 3:1 für Rostock. Doch genauso erging es Auge gegen Witter, der auch nur den ersten Satz in einem kontergeprägten Spiel für sich entscheiden konnte.
Die zweite kleine Überraschung in diesem Spiel schaffte Til als er sich mit 3:1 gegen Brockmüller durchsetzte, der trotz bester Bilanz im mittleren Paarkreuz kurioserweise nach der Winterpause nach unten rutschte. Im zweiten Spiel des unteren Paarkreuzes wurde es nun ganz eng, wobei sich Chris‘ Gegner Cassens noch von einem 0:2- und 8:10-Rückstand befreite und im Entscheidungssatz siegte. So ist Sport.
Danach setzte es für unsere beiden Spitzenspieler leider ein 0:3-Niederlagen, da sie mit dem Spielsystem ihrer Gegner Kleffel und Schildhauer nicht so gut klar kamen. So gerieten wir mit 5:6 in Rückstand.
Diesen Rückstand versuchten Auge und Daniel nun wieder zu drehen. Und Auge schaffte auch den Sieg in einem starken Match mit 3:1 gegen Weyhe, nach einem 0:1 Satzrückstand. Auch Daniel kämpfte sich nach 0:2 nach Sätzen gegen Witter nochmal zurück ins Spiel, ihm fehlte jedoch das nötige Glück um das Spiel komplett rumzureißen 1:3.
So starteten wir mit 6:7 in die entscheidenden Einzel, in welchen Til im Duell der Jugendspieler in umkämpften Sätzen gegen Cassens leider mit 1:3 das Nachsehen hatte. Ebenso knapp ging es auch am Nebentisch bei Chris gegen Brockmüller zu. Doch am Ende reichte es im Entscheidungssatz nicht, um uns noch ins Entscheidungsdoppel zu retten.
So unterlagen wir in einem unglaublich hochklassigen und spannenden Spitzenspiel mit 6:9 gegen die starke Ahrensburger Mannschaft, da wir die knappen Situationen oft nicht für uns entscheiden konnten.
Danke trotzdem natürlich für die Unterstützung der zahlreichen Zuschauer und von unserem Coach Steffen Brüsch.
Den Kopf sofort wieder oben – Erster Auswärtssieg bei Eiche Kiel seit langem (9:4)
Am Sonntag ging es dann weiter zum Auswärtsspiel gegen Eiche Kiel. Wir blieben weiterhin in Stammbesetzung. Kiel spielte wie schon in der Hinrunde ohne Brinch und trat mit folgender Aufstellung an: Dr. Schmidt, Ahrensdorf, Kynde, Petzsche, Peters und Stahl.
Trotz einiger Probleme konnten sich unser Einserdoppel, Tomek/Sven, und Dreierdoppel, Daniel/Chris, mit jeweils 3:1 gegen Ahrensdorf/Stahl und Petzsche/Peters die ersten Punkte für Rostock sichern. Nur Auge/Til unterlagen, diesmal eher chancenlos gegen Dr. Schmidt/Kynde 1:3.
Oben setzte Sven seine starke Saison fort und konnte sein Spiel gegen Dr. Schmidt mit 3:0 durch gute Topspins für sich erspielen. Wohingegen Tomek mit dem aufschlagstarken Spiel seines Gegners Ahrensdorf mehr zu kämpfen hatte und sich erst in fünf Sätzen durchsetzte. Und auch Auge und Daniel konnten weiter punkten und siegten mit 3:0 gegen Petzsche und 3:1 gegen Kynde. Schon 6:1 für Rostock.
Sollte es so weiter gehen? Nein, denn nun war Tili am Aufschlag und sah an diesem Tag gar nicht durch was passierte und kam nicht zu seinem gewohnten Spiel. Die Konsequenz war die erste klare 0:3-Niederlage in dieser Saison gegen den gute Bälle spielenden Peters. Doch Chris hielt Rostock mit seinem 3:0 gegen Stahl auf Kurs und brachte uns die 7:2 Führung.
Tomek konnte sich in seinem zweiten Volldistanzspiel des Tages leider nicht seinen zweiten Einzelsieg gegen Dr. Schmidt bescheren. Zu viele Probleme mit den gegnerischen Aufschlägen zwangen ihn letztlich dem Gegner zu dessen 3:2-Sieg zu gratulieren. Besser machte es Sven, der es gar nicht so weit kommen ließ und Ahrensdorf mit 3:1 niederrang.
Entscheiden sollte sich das Spiel nun in der Mitte, in der Auge und Daniel beide den Entscheidungssatz ausspielten, aber nur Daniel gegen Petzsche den bessern Ausgang für sich erzielte. Auge trauerte gegen Kynde leider dem zweiten Satz etwas zu lange nach und fand so nur noch schwer ins Spiel.
So hieß es 9:4 für Rostock und hatten doch eine Durststrecke beendet, denn seit einer gefühlten Ewigkeit konnten wir mal wieder zwei Punkte aus Kiel kapern und bleiben weiter auf Punktgleichstand mit der TTG-Mannschaft aus Ahrensburg/Großhansdorf.
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Text: Til Puhlmann
Foto: Rajko Grawert