In Evershagen angekommen, erreichte uns gleich die frohe Botschaft des 9:5-Auswärtssieges unserer vierten Mannschaft gegen unsere anstehenden Gegner von Nord-West, die sich wie schon am Vormittag mit der Bestbesetzung aufstellten. Ich musste erstmalig auf einen Ersatzspieler zugreifen, der sich mit dem bis dato in der Verbandsliga noch ungeschlagenen Daniel Meier (Nr. 7 der Vierten) nicht als Schwächung ankündigte. Nach der Geburtstagsgratulation an den gegnerischen Kapitän Stephan Grußendorf, starteten wir pünktlich mit den Doppeln.
Nach verlorenem ersten Satz, in dem Engelke aber auch alles traf, fanden Micha und ich die gewohnte Konsequenz. Im vierten Durchgang kamen Grußendorf/Engelke noch mal in die Satzverlängerung, aber wir konnten den Entscheidungssatz verhindern. Unser zusammen gewürfeltes „Opferdoppel“ mit Ossi und Daniel stellte sich als unbequemer Gegner für die eingespielte Kombination Dr. Powilleit/Möller heraus. Gerade deren Sicherheit entschied dann auch den fünften Satz zu unseren Gunsten und das erste kleine Break war besiegelt. Im dritten Doppel wollten Til und Acki bestätigen, dass der Doppelsieg am Vormittag keine Eintagsfliege war, was sie mit einem ungefährdeten 3:0 gegen Dudek/Rach unter Beweis stellten. Da unsere Gegner nach der Pleite gegen unsere Vierte wohl noch etwas neben sich standen, konnten wir nach den Doppeln ein 3:0 für uns verzeichnen.
Diesen Nadelstich wollten wir natürlich weiter entzünden und oben nachlegen. Für Micha keine leichte Aufgabe gegen den bis dahin noch niederlagenfreien Dr. Powilleit. In der Vergangenheit hatte Micha zumeist das Nachsehen aber den Erfolg gegen Hilmar und die Führung nach den Doppeln im Rücken spielte er unbekümmert auf und konnte den ersten Satz 11:4 gewinnen. Die aufkommende Euphorie verblasste nach dem 5:11 im Zweiten etwas, aber die folgenden beiden sehr spannenden und spielerisch hochwertigen Sätze konnte unsere Nummer 2 mit 12:10 und 16:14 verdient gewinnen. Man konnte sehr deutlich mehr Siegeswillen bei Micha erkennen, was ihm vielleicht den entscheidenden Vorsprung brachte. Das zweite kleine Break war eingetütet. Am Nebentisch konnte ich den perfekten Start fortsetzen und Möller sehr deutlich und selten so ungefährdet in die Schranken weisen, ergo das 5:0 erzielen.
Die Mitte war nun gefragt, die Gastgeber auf Distanz zu halten. Leider ließ Engelke Til dazu keine Chance. Gegen das durchschlagende Spiel seines Gegenübers fand unser Youngster kein Mittel und wurde mit 0:3 abserviert. Ossi hingegen schickte sich an, seinen ersten Saisonerfolg zu erarbeiten. Das Geburtstagskind verteilte ihm auch das Geschenk, in dem er unnötig viele Fehler produzierte. Eine sichere und konsequente Vorstellung von unserem Filigrantechniker, der sich auch nicht davon irritieren ließ, dass Grußendorf satzweise mal mit und mal ohne Brille spielte.
Zwischenstand 6:1 für die Gäste.
Unser Ersatzspieler begann nun seine Neuauflage des Spiels gegen Dudek, den er in der Mittagspartie mit 3:1 bezwang. Dabei ist es nicht immer so einfach ein zweites Mal zu gewinnen, wenn man nun die Favoritenrolle inne hat und der Punkt erwartet wird. Das zeigte sich auch im Spielverlauf. Dudek, der jetzt gegen das unangenehme Allroundspiel mehr Erfahrungen hat, wirkte gefestigter und offensiver und konnte das Spiel diesmal ausgeglichener machen. Ein Hin und Her bis in den Entscheidungssatz fand erneut den Sieger in Daniel, der sogar bei in der Verlängerung Matchbälle abwehren musste. Das Quäntchen, was wohl den Unterschied ausmachte, war wohl das Selbstvertrauen Daniels, da er nun eine 6:0-Bilanz in der Verbandsliga vorweisen kann und Dudek mit nun 0:5 weiterhin auf das erste Erfolgserlebnis warten muss. Gut und noch besser für uns, weil Axel befreit aufspielen und bis auf eine kleine Auszeit im Dritten auch sein Spiel gegen Rach gewinnen konnte. Damit war das zweite Unentschieden des Tages schon sicher aber diesmal hatten wir im Gegensatz zum Spiel gegen unsere Dritte, in dem wir beim Stande von 8:6 zwei Matchballspiele hatten und vergaben, noch sieben Möglichkeiten, uns den ersten Saisonsieg zu verdienen.
Micha und ich gingen zeitgleich an die Tische. Ich bekam es mit Dr. Powilleit zu tun und Micha startete das eventuell überflüssige Spiel gegen Möller. Leider fiel ich mal wieder in ein kleines Konzentrationsloch aber eine eher unverhoffte Wendung im Zweiten bei 6:10, die mir noch den Satzausgleich brachte, schickte mich zurück zum bissigen Spielverhalten. Dieses konnte ich mit zwei weiteren deutlichen Satzgewinnen bestätigen und dieses Spiel sowie das Duell am Nachbartisch beim Stande von 2:0 für Micha beenden.
Das bedeutete nicht nur den ersten Saisonzweier, sondern beurkundete auch eine bemerkenswert gute Mannschaftsleistung, die lediglich dadurch getrübt wurde, weil wir so schnell fertig wurden, dass wir noch als Zuschauer am Spielgeschehen der Verbandsoberliga zwischen unserer Ersten und Kaltenkirchen beiwohnen konnten, dass sich einige nur ein halbes Geburtstags- und gleichzeitig Gewinnerbier mit den Gastgebern gönnen konnten.
Als Fazit des Spieltages bleibt zu erwähnen, dass wir in den neuen von Andi Dinse gesponserten Trikots noch ungeschlagen sind, sich sowohl Micha, Ossi und auch Andi in die Einzelsiegstatistik einbringen konnten und nun Acki, mit dem Gewinn beider Doppel und seiner drei Einzel, die weiße Weste am kommenden Doppelheimspiel-Samstag gegen die Neubrandenburger Vertretungen verteidigen muss. Dann heißt es, den Trend zu bestätigen und sich weiter vom Tabellenende abzusetzen.
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