Nachdem zu Saisonstart alle Rostocker Duelle an uns gingen, haben wir nun unseren Derby-Kollegen von Süd 2, Süd 3 und jetzt auch Nord-West 1 ihre Revanchgelüste „befriedigt“. Die Folge ist, dass wir unseren eigenen Rückrundenstart damit aber mal so richtig verpatzt haben.Die Gäste traten ohne ihren auf Skiurlaub weilenden Fünfer Andreas Dudek (Marco Roos sprang ein) und mit dem wieder genesenen Wolfgang Rach an. Wir mussten – letztlich schmerzlich – auf Daniel „Pitti Platsch“ Meier verzichten, konnten aber in Thomas Krüger auf eine Stammkraft zurückgreifen. Die Aufstellungen:
Süd 4: Peters, Scheel, Schweitzer, Tesing, Creuznacher, Krüger
Nord-West 1: Powilleit, Grußendorf, Engelke, Möller, Rach, Roos
Erneut sahen wir uns einem Albtraum- statt Traumstart entgegen, verloren alle drei Eingangsdoppel! Aus den letzten drei Punktspielen haben wir insgesamt nur ein einziges Doppel gewonnen – von deren 10 möglichen! Zu wenig ist noch untertrieben. Umso schmerzlicher ist diese Zahl, wenn man sieht, dass, mit Ausnahme des Duells gegen Süd 2 (3:9) schon ein Doppelsieg mehr auf der Habenseite uns in Punktgewinnnähe gebracht hätte. Dagegen fruchtete die Taktik Nord-Wests „Neue Doppel braucht das Land“ in voller Gänze. Nord-West stellte gleich alle drei Doppel um.
Peters/Tesing trafen auf Grußendorf/Roos und kamen nur im zweiten Satz zum Zug. Ein unerwartetes 1:3 für unser Einserdoppel, aber verdient. Bei Scheel/Schweitzer gegen Powilleit/Engelke brannte nicht viel an und wenn etwas anzubrennen drohte, wie im zweiten Satz, löschten es die Gäste umgehend. Von der Form, die unsere „Schtis“ zusammen als Doppel Ende der Hinrunde zeigten, sind sie leider weit entfern. Creuznacher/Krüger gingen mit dem Druck „gewinnen zu müssen“ an den Tisch, aber Druck ist für ein Dreierdoppel normal. Satzbälle zum 1:0 wurden nicht genutzt und nachdem der zweite Satz auch weg war, konnten sich ihre Gegenüber Möller/Rach nur selbst schlagen. Das taten sie in der Endphase des dritten Satzes. Ansonsten konnte Creuznacher seinen etwas indisponierten Krüger nicht mit durchziehen. Auch der „Weckruf“ im Vierten als Krüger nach einem Schlag sich schon abwinkend abdrehte, Creuznacher den Ball aber noch rettete, dann laut Krüger zum „Mitmachen“ aufforderte, dieser den Ball zurückspielte, Nord-West den Fehler und der Punkt doch noch an Süd ging, half nicht. Irgendwie symptomatisch für „Thommy“ heute.
Den ersten Punkt bescherte uns Micha mit einem vom Ergebnis her klaren 3:0. War es aber nicht. „Scheeli“ verzweifelte an Powilleit und an seiner Chancenverwertung. Vielleicht hätte man ihm sagen sollen, dass er gegen Uwe Schütz spielt, einer anderen Verbandsliga-Koryphäe.
In der Mitte ließ sich Tesing vom 1:4-Zwischenstand nicht schocken und schockte stattdessen Engelke in den ersten beiden Sätzen. Power-Tischtennis vom Feinsten und der Gast ging Bälle sammeln. Das änderte sich leider und Engelke bekam die Partie mehr und mehr in Griff. Sein Comebacksieg passte aber auch irgendwie ins Bild. Schweitzer und Möller duellierten sich und Jungvater Eugen produzierte im Auftaktsatz Fehler über Fehler. Erst danach stimmte die Dosierung, aber in den wichtigen Phasen hatte er nicht die letzte Konsequenz, sodass sich Nord-West Altmeister mit zwei Satzverlängerungen in Folge den 3:0-Erfolg sicherte.
Beim Stand von 1:6 ging Captain Creuznacher in den Ring. Sein Gegner hieß wie in der Vorwoche bei der Bezirksrangliste B Marco Roos. Damals waren fünf Sätze nötig und auch heute, eigentlich wie immer. Satz 1 ging nach Creuznachers Blitzstart „nur“ mit 11:9 an ihn, dann zeigte sich Roos präsenter und gewann mit demselben Ergebnis die Sätze 2 und 3. Die Passivitätsmütze selbst ablegend und die Fehler Roos’ nutzend holte Creuznacher den zweiten Punkt auf die Südseite. Krüger und Rach fighteten am Nachbartisch. Auch hier musste der Entscheidungssatz den Sieger ermitteln. Das Fehlaufschlagfestival zog sich bis zum Ende durch. Das bessere Ende hatte Rach mit 11:9. Das Zwischenergebnis von 2:7 war komplett ernüchternd. Selbst Einkaufschips hätte man nicht mehr uns setzen mögen. Viel zu schade.
Doch Süd 4 atmete noch und belebte sich wieder selbst. Erst rang Peters Powilleit mit 3:2 nieder, war nach mehreren vergebenen Matchbällen im Fünften schon dankbar, dass dem Nord-Westler beim 8:10 aus seiner Sicht ein Aufschlag abrutschte und zur Einladung für Peters wurde. Im vierten Satz musste Micha selbst noch zwei Matchbälle abwehren. „Scheeli“ zeigte sich gegen Grußendorf verbessert, aber auch der Nord-West-Kapitän wusste mit neuen, aggressiven Topspin-Konterqualitäten zu überraschen und zu überzeugen. „Scheelis“ Sieg im fünften Fünfsatzmatch des Tages brachte uns auf 4:7 heran.
Tesing spielte seinen Stiefel. Gab alles und drehte einen 1:2-Satzrückstand gegen Möller noch bärenstark um. Schweitzer zeigte sich ebenfalls verbessert, punktete vor allem durch oder in der indirekten Folge mit seinen Aufschlägen, sodass Engelke wie im Hinspiel dies mit Vulgarität beantwortete. Spielerisch setzte sich Engelke letztlich durch. Schweitzer verpasste es wie schon gegen Möller die 2 bis 3 relativ leichten und gut heraus gespielten Punkte nicht auf seine Habenseite zu verbuchen.
Creuznacher fand zunächst nicht statt. Gegner Rach musste aber auch nicht viel selbst in die Hand nehmen, denn die Fehler machte der Süd-Kapitän zu 90 Prozent selbst. Da am Nachbartisch Tesing sein Spiel zu drehen begann, rappelte sich auch Creuznacher auf. Kontrollierte Offensive half ihm in den drei folgenden Sätze zum 3:2-Erfolg. Von Einfluss war dabei sicherlich auch die Tatsache, dass die Hagenower und Süd-Fünfis Mitte des Spiels eintrafen, die ihr Punktspiel nach dem unserigen auszufechten hatten. Wo viele Menschen sind, ist nicht selten auch Lärm und das kann beim Tischtennis stören. Rach störte es, Creuznacher nicht, obwohl ihn die „Leistung“ der ersten beiden Sätze dazu hätte bewegen können. Damit stand es 6:8 und wir hatten tatsächlich noch die Möglichkeit einen Punkt abzugreifen. Gegen einen direkten Konkurrenten wäre der umso wichtiger gewesen. „Thommy“ glich zwar zum 1:1 in den Sätzen gegen Roos aus, aber die große Unzufriedenheit über sein heutiges Spiel war immer sehr präsent. Satz 3 war weg und auch der Start im Vierten suboptimal. Nach der Auszeit fing sich unser Ingenieur noch einmal. Jedoch kam dieses Aufbäumen zu spät. Roos brachte das Ding trocken ans Nord-West-Ufer.
Da Nord-West einige Stunden später auch noch gegen Süd 2 (8:8) punktete sowie die Stralsunder aus den Duellen mit Schwerin 2 (8:8) und Parchim 2 (8:8) nicht als Verlierer aus den Boxen gingen, wird es für uns mit nunmehr vier Punkten Abstand zum Abstiegsrelegationsplatz immer schwerer. Nichts ist unmöglich und schon gar nicht in dieser Verbandsligasaison. Weiter, weiter, immer weiter, sagte eins ein bekannter deutscher Torhüter. Folgen wir doch seinem Rat.